Einige Nachrichten sind nur für Schlaraffen zugänglich. Um Zugriff zu erhalten, geht bitte zuerst zur Anmeldung, meldet Euch dort an oder lasst Euch zuvörderst registrieren (Sassen anderer Reyche sind natürlich willkommen), in dem Ihr dem entsprechenden Link hier: Registrieren folgt.
Die Ritterarbeit des Jk Herbert zum Thema:
"Schlaraffia aus schwäbischer Sicht",
gibt es als Download hier...
Die Ritterarbeit des Jk Peter ist im folgenden wiedergegeben. Der Thron kommentierte sie mit "anscheinend beginnen jetzt die 68' Jahre in der Schlaraffia". Der Junker setzte sich sehr kritisch mit dem ihm gegebenen Thema auseinander.
Ritterarbeit
Jk Peter (356)
Die drei Säulen der Schlaraffia ?
- Zepter, Knute und Zeremonienstab
Vorwort
Nachdem mir die Oberschlaraffen das Thema für die Ritterarbeit genannt hatten, war ich zuerst tief beunruhigt. Sollten sie wirklich nicht wissen, welches die drei Säulen der Schlaraffia sind? Beim Nachdenken darüber, wurde mir schnell klar, dass das aber nichts zu bedeuten hat. Unsere Oberschlaraffen verschwenden Zeit und Energie nicht mit Denken, insbesondere schonen sie ihre Erleuchtung.
Tritt also ein Problem auf oder wissen sie etwas nicht, so ist die probate Lösung das Einsetzen eines Gremiums oder das Bilden eines Ausschusses zur Klärung der Frage.
Warum sollte es dann nicht nahe liegen, einen der intelligenten und aufgeweckten Junker der hohen Porta mit der Klärung der Frage zu betrauen.
Die Wirkung am Träger
Der erste Gedanke eines spiegelfesten Sassen der Junkertafel ist, in Spiegel und Ceremoniale etwas über die Bedeutung dieser Dinge herauszufinden.
Aber weder Knute noch Zeremonienstab finden dort Beachtung. Es ist nur beim Fungierenden und dann nur ganz allgemein von dem: »Abzeichen seiner Würde« die Rede.
Folgerichtig muss die Bedeutung dieser drei Stäbe in einer Veränderung der äußerlichen Erscheinung des Trägers liegen.
Wie verändert sich also ein fungierender Oberschlaraffe, wenn er das Zepter ergreift? Meine Gedanken schweiften und verweilten bei unserem lieben Ritter Bella-MI. Das italienische Wort Bella entspricht der französischen Bezeichnung Beau. Dies bezeichnet einen »Schönling der Gesellschaft« also modern: einen Playboy. Ist dann sein Name so zu interpretieren, dass er einen durch das Zepter verschönten Ritter aus Minden bezeichnet?
Das ist aber in Wirklichkeit nicht der Fall. Sieht man den Ritter uneingekleidet, so ist er von angenehmer Gestalt und Aussehen. Als Fungierender ändert sich das Aussehen nicht zum Nachteil, er bleibt hübsch anzusehen.
Unsere wechselnden Gestrengen nehmen die Knute nur seltenst in die Hand, sie liegt auf der Junkertafel herum und hat keine Auswirkung auf das Aussehen des Junkermeisters.
Führt man sich das äußere Erscheinungsbild von Ritter Kiel-Wasser vor Augen – meine Burgfrau bezeichnet ihn als den schönsten und stattlichsten Schlaraffen der h. Porta – so ist es offensichtlich, dass es sein Aussehen nicht verbessern kann, wenn er mit dem Zeremonienstab durch die Burg zieht.
Während unsere Burgfrauen durch vielerlei »Tricks« ihr äußeres Erscheinungsbild verschönern können – zum Beispiel durch Make-up, Wimperntusche, gefärbte Haare, Push-ups oder künstliche Fingernägel – allein, dass Aussehen von Ritter Kiel-Wasser kann dadurch nicht weiter verbessert werden.
Allenfalls, wäre der Zeremonienstab aus güldenem Gewebe und würde ihn Ritter Kiel-Wasser als Burka tragen, würde sich sein Aussehen noch verbessern.
Der praktische Nutzen
Meine bisherigen Überlegungen brachten mich also nicht wesentlich weiter, das Tragen der Stäbe verbessert das Aussehen eines Ritters nicht wesentlich.
Haben diese Stäbe einen praktischen Nutzen?
Würde der Fungierende das Zepter z. B. zum Knacken von Walnüssen benutzen, so ist das im Ergebnis zielführend aber nicht optimal. Die Schalen würden durch die ganze Burg fliegen und sich auf Dauer in den Ecken ansammeln. Fraglich erscheint auch, ob einer unserer Oberschlaraffen über die feinmotorische Fähigkeit verfügt, Schalen und Nüsse zu trennen.
Der praktische Nutzen des Zepters ist fragwürdig.
Was kann aber der Nutzen der Knute sein? Betrachten wir die äußere Form, so ist diese nicht unangenehm anzuschauen. Die Länge beträgt ein Vielfaches der Breite und nimmt man sie in die Hand, so ist das ein vertrautes Gefühl. Ihr kugelförmig geformtes, verdicktes obere Ende ist in der Mitte mit einer Öffnung versehen. Aus dieser, also aus dem Inneren des Stabs, drängen mehrere Lederriemen strahlenförmig nach außen.
Liebe Freunde, an dieser Stelle verbietet es sich, weiter über diesen gruseligen Gegenstand nachzudenken. Wahrscheinlich müsste dann der Uhu bedeckt werden oder aber, ich würde es mir mit dem Gestrengen verderben. Ich möchte es aber nicht erleben dass ich auch in der nächsten Winterung noch an der Junkertafel sitze, immer mit dem unaussprechlichen Stab des Gestrengen vor Augen.
Hat man nun einen älteren Zeremonienmeister, was in der Schlaraffia durchaus nicht unüblich ist, wird ein solcher froh und dankbar für die hohe und aufrechte Form des Zeremonienstabs sein. Auch bei Hüft- und Rückenproblemen findet er hier guten Halt und unter Umständen so zu seinem aufrechten Gang zurück.
Sollte einmal, wovon schon berichtet wurde, der Zeremonienmeister dem Quell zu heftig zugesprochen haben, so ersetzt der Zeremonienstab ein drittes Bein und verhilft ihm zu einer größeren Standsicherheit.
In der jetzigen Form zeigt der Stab Potential, müsste allerdings verbessert werden. Das untere Ende des Stabs sollte mit einem Gummipfropfen zur Erhöhung der Rutschhemmung versehen werden.
Die Wirkung auf andere
Als ich mich nun weiter fragte, was der Nutzen oder die Wirkung des Zepters auf andere sei, so erschien vor meinem geistigen Auge unvermittelt das Bild eines zwölfjährigen, braun gebrannten Knaben. Bekleidet mit einer Lederhose und einem karierten Hemd, in der Hand einen Haselnussstecken führend. Er schlug damit auf das vor ihm stehende Hinterteil, es gehörte zu einem domestizierten, milchgebenden Tier. In der anderen Hand führte er einen kurzen Strick, der um den Hals des Tieres geschlungen war. Mit lautem Schreien und durch Draufschlagen mit dem Stecken versuchte er die Kuh mit geringem Erfolg zur gerichteten Bewegung zu animieren.
Dem Fungierenden geht es heute kaum anders. Ist er auf dem Thron und versucht Ruhe in die Gesellschaft zu bringen, zum Beispiel durch lautes aufstampfen mit dem Zepter, gibt es zwei Möglichkeiten. Die vor ihm Sitzenden nehmen die vom Thron ausgehenden Geräusche wahr, werden etwas leiser um die Ursache zu ergründen und schwatzen dann ungeniert und in der vorherigen Lautstärke weiter. Die andere Möglichkeit ist, dass die Sassen wohl die Geräusche hören, dann aber ihrerseits den Geräuschpegel erhöhen, so den Lärm vom Thron übertönen und gleichfalls weiter schwatzen.
Auch für Knute und Zeremonienstab gilt gleiches. Würde man sie als Knüppel verwenden, wäre das vielleicht anders, aber das habe ich noch nicht miterleben müssen.
Vorläufiges Ergebnis
Wir sehen, die Stäbe bringen ihren Führern keine optischen Vorteile. Ihr praktischer Nutzen ist fragwürdig, nicht vorhanden oder es geht sogar eine sittliche Gefährdung von ihnen aus. Genausowenig entfaltet der Einsatz eine nennenswerte Wirkung auf Dritte.
Der Ursprung
Beim Nachdenken über den Ursprung der Stäbe wurde mir sofort klar, warum dieses Element Einzug in das schlaraffische Spiel gefunden hat.
Schon in der frühesten Kindheit, der Knabe kann gerade erst sitzen, beginnt das Kind unter dem Ausstoß laut krähender Geräusche mit Entschlossenheit mit einer Rassel, es können auch Bauklötze sein, diese zu schütteln und aufeinander zu schlagen. Es ist ihm anzusehen, es verspürt dabei höchstes Vergnügen.
Genauso ist es, wenn der Oberschlaraffe auf dem Thron sitzt, unverständliches Zeug erzählt, zwischendurch laut UHU und EHE schreit und dazu mit dem Zepter aufstampft.
Der Schlaraffe geht hier einer frühkindlichen Erfahrung nach und es bringt ihm offensichtlich auch Vergnügen. Der Marschall, der Junkermeister, der Zeremonienmeister, der Narr, alle haben ähnliche Instrumente und machen damit inbrünstig Krach.
Hier hat eine Erfahrung aus dem Babyalter Eingang in das schlaraffische Spiel gefunden und auf diese Weise können sich erwachsene Männer wie Kleinkinder aufführen.
Die Sicherheit
Nimmt man Beispielsweise das Zepter senkrecht in die Hand, führt diese im rechten Winkel zur Körperachse von diesem hinweg, knickt den Ellenbogen ein, so das der Unterarm einen rechten Winkel zur Querachse des Körpers bildet, so entsteht das Bild eines gefährlichen Schlaraffens. Bewegt sich dieser nun geradeaus, rückwärts oder führt eine drehend geradeaus gerichtete Bewegung durch, so sind alle Personen in seiner Umgebung in unmittelbarer Gefahr, körperliche Schäden zu erleiden (dem Reich vormachen).
Nun heißt es unisono in der Landesbauordnung NRW, der Musterbauordnung, dem Vortext der DIN, der VOB Teil A und B, der Versammlungsstättenverordnung und der Arbeitsstättenrichtlinie, dass Gebäude so zu errichten, einzurichten und zu betreiben sind, dass keine Gefahr für die Gesundheit oder das Leben – für sich darin aufhaltende Personen besteht.
Diejenigen, die diese Stäbe in das schlaraffische Spiel eingeführt haben, hatten sicherlich die besten Absichten. Allein der gemeine Schlaraffe, insbesondere ein Sasse der Porta, ist nicht in der Lage einen dieser Stäbe sinnvoll einzusetzen. Im Gegenteil, führt er diese Dinge, wird er zu einer Gefahr für sich, für andere und für eingerittene Freunde.
Fazit
Die drei Säulen der Schlaraffia sind Freundschaft, Kunst und Humor.
Zepter, Knute und Zeremonienstab sind als Säulen ungeeignet, man kann nichts daraufstellen – das würde herunterfallen – sie verbessern auch nicht das Aussehen eines Schlaraffen – die sind nämlich von Natur aus schön – und sollten überhaupt im Sinne der Reichssicherheit abgeschafft werden.
Lulu
Jk Peter, gegeben in seiner Heimburg am 30. im Eismond a.U. 156
Am 20. im Eismond fand die Ritterprüfung der beiden Co-Junker der h. Porta statt. Vollzogen vom Schulmeister Rt Frohnatur mussten die Jkk Herbert und Peter eine schreckliche Prüfung durchstehen.