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[Eingesandt von Rt Blüten-rein und von Rt Spontan übertragen, seine Worte: mit allen Fehlern und Unstimmigkeiten]
Auszug aus dem „Mindener Tageblatt“, November 1989
Ehé! 25 Jahre Labsal mit Lethe und Quell Jubiläumssippung des „Reyches Porta Westfalica“ / Vom „Proletarier Club“ zu „Schlaraffia“
Minden (sta) „Nehmt die seßhaften Plätze ein, Marschall rührt das Tamtam“, so die Worte des fungierenden Oberschlaraffen. Ein Gong ertönt und die 696. Sippung des „Reyches Porta Westfalica“ wird für eröffnet erklärt.Ein lautes und vernehmliches „Ehé!“ (Prost!) und die Schlaraffen „laben“ sich an „Lethe“ (Wein) und „Quell“ (Bier).
Dieses für Nichtschlaraffen unverständliche Benehmen geht in der „Weserburg“, zu Normaldeutsch Restaurant Alexandros am Schwabenring, vor sich. Dort treffen sich jeden Dienstag, besser „Uhutag“, die Mitglieder der „Inarte Volupas“, dem hiesigen „Schlaraffenreych Porta Westfalica“. An diesem vergangenen „Uhutag“ stand ein besonders Ereignis im Mittelpunkt der „Sippung“: das 25jährige Bestehen des „Reyches Porta Westfalica“.
Doch ein wenig zur Erklärung von „Schlaraffia“: Woher der Name kommt, weiß niemand. Gegründet wurde der skurrile Männerbund im Jahre 1859 in Prag. Er diente als Gegenstück der tonangebenden Prager Gesellschaft „Acardia“, die sich nur durch „Oberes -10.000 - Gehabe“ auszeichnete, so die Meinung von Künstlern und Schauspielern, die sich zuerst „Proletarier-Club“ nannten, bevor sie sich „Schlaraffia“ tauften.
Die geistige Nahrung wird größer geschrieben als die gastronomische, so lautet einer der Grundsätze. Daß dem so ist, kann bei einer Sippung allerdings manchmal in Vergessenheit geraten. Da wird „gefechst“ (d. h. Reden geschwungen), gesungen und „gelabt“, um sich für neue Taten zu stärken. „Lulu“ (weiter so!) und „Ehé“ dienen weiterem Ansporn. Über allem wacht das „Oberschlaraffat“, die Ritter „Tipi“, „Sturmi“ und „Simplizitex“ (Simplizifex) mit seinem Wappenvogel, dem Uhu.
Die 25-Jahr-Feier lockt auch Ritter von anderen „Reychen“ herbei: „Ravensbergia“ aus Bielefeld, und „Ob der Hamel“ aus Hameln waren mit einigen Rittern vertreten, den Gründungstag der Colonie am 14. November 1964 zu feiern. Ehrenritter „Dr. Mirakel“ berichtete von seinen Erfahrungen mit Schlaraffen im Ausland – es gibt 14.000 weltweit – und erinnerte an die Zeit, in der „Schlaraffia“ verboten war, man aber illegal weitergemacht hatte.
Da saßen sie nun: im Umhang, der „Rüstung“, und ihrer Mütze, dem „Helm“ und redeten sich mit „Ihr“ und „Euch" an. Die Sippung ist geprägt durch kräftigen und häufig sarkastischen Humor, der Zweifel an der Ernsthaftigkeit der Rituale aufkommen läßt, die eher eine gespielte Glosse auf das Burschenschafts- und Logentum zu sein scheinen. Fröhlichkeit und nicht Bierernst wird großgeschrieben bei den Schlaraffen, darauf ein dreifaches „Uhu“.
Bildunterschrift: Der weitgereiste Ehrenritter „Dr. Mirakel“ bei der Begrüßungszeremonie. Alle Ritter müssen sich vor dem Uhu mit verschränkten Armen verbeugen und legen damit ihre bürgerliche Identität ab.
Hochwasser in der Hanovera, April 2012
April 2012 erreichte unseren Kantzler die Schreckensnachricht aus der h. Hannovera, die Burg steht unter Wasser.