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Die Porta-Sassen werden sich daran erinnern, dass im Ostermond der Jk Christopf vom Reych 350 (Holmia) an zweyen unserer Sippungen eingeritten war. Dabei stellte sich heraus, dass der Junker einen Teyl seines profanen Lebens als Pfarrer an der Kirche St. Simeonis hier in Minden verbracht hat.
Unserer Tageszeytung berichtete nun in der vorigen Wochen, dass an ebendieser Kirche einige Baumaßnahmen durchgeführt wurden. Ich dachte, dass das für Jk Christoph interessant sei und mailte ihm eine Kopie. Als Dank fechste er mir elektronisch einige Zeylen über seine beruflichen Erfahrungen, übergetitult -Kirchenschlaf-"
Lulu
Euer Spontan
Ein äußerst düsteres Kapitel, das ich voll Abscheu hier bekrittel, obwohl´s seit jeher viele traf, ist der berühmte Kirchenschlaf. Er gilt, belauscht man Volkes Mund, als heilsam, stärkend und gesund, weswegen, wenn auch viele spotten, es kaum gelingt, ihn auszurotten. Obwohl die echte Kirchenbank, man muss fast sagen: Gott sei Dank, sei es durch Zufall oder List, so hart und steif gezimmert ist, dass jeglichem Gemeindeschäfchen vergeht der Wunsch nach einem Schläfchen und diese Bank dem, der sie kennt, erscheint als Marterinstrument, wo er vor Unbequemlichkeit und Qualen innerlich laut schreit, sieht feiertags im Gotteshaus die Praxis oft erschütternd aus.
hat seinen Weg ins Bett gefunden, wird überwältigt von dem Sehnen, den Mund zu öffnen, um zu gähnen, wobei es ihm zunächst noch glückt, dass er den Anfall unterdrückt. Doch dann verstummt der Lärm der Lieder; derselbe Drang quält ihn schon wieder, und zwar noch schlimmer als vorher. Der Widerstand fällt doppelt schwer. Jetzt würde er es sehr genießen, die müden Augen sanft zu schließen, was er sich, mehr und mehr ermattet, zwar zögernd, aber doch gestattet, zumal er beinah mühelos auch Gründe hat für den Verstoß, wie Buddha einst am Gangesstrand Erleuchtung und Erlösung fand, der offnen Sinns, doch Augen zu emporstieg in Nirvanas Ruh. Erst konzentriert er sich noch frei, dann legt sich ein Gewicht wie Blei auf Augenlider und Verstand und nimmt zusehends überhand. Das Haupt, das meistens hoch erhoben getragen wird, senkrecht nach oben, beginnt nach einer der vier Seiten ins Waagerechte abzugleiten, wodurch, für alle wahrnehmbar, sein Gleichgewicht kommt in Gefahr. Ein Zweiter, daran nicht beteiligt, der wachen Augs den Sonntag heiligt, erwägt dann wohl gedankenvoll, ob er den Schläfer wecken soll, |
der seitlich in sich selbst verbogen, von Erdenschwerkraft angezogen, im nächsten Augenblick wie tot, doch krachend umzukippen droht. Drum überlegt er fieberhaft, wie er es ohne Aufsehn schafft, dass er ihm Schmerz und Leid erspare und ihn vor Spöttelei bewahre, von Jesu Forderung getrieben, den andern wie sich selbst zu lieben, ganz abgesehen davon, dass er dadurch ohne Unterlass, weil nur auf Irdisches fixiert, den Anschluss an das Heil verliert. Zivilcourage ist nicht leicht, weswegen meist viel Zeit verstreicht, bis er die Folgen seiner Tat bedacht und durchgerechnet hat, anstatt auf Anhieb und spontan auch auszuführen seinen Plan. Wer Gutes tun will, tu´s sofort, bevor der edle Drang verdorrt, weil jeder leicht Aspekte findet, begründet oder unbegründet, teils anrüchig, teils ehrenvoll, warum er´s lieber lassen soll. Sobald es dann zum Handeln geht, ist´s leider, leider schon zu spät. Der andre äußert Lebenszeichen, Haltlosigkeit und Ohnmacht weichen. Mit einem Ruck setzt er sich grade. Die Predigt ist zu Ende, schade. Was der Herr Pfarrer dem, der sündigt, nachdrücklich einschärft und verkündigt: Gott will ermuntern, mahnen, strafen, besonders ihn, er hat´s verschlafen. Jedoch was geistlich ist zerronnen, das hat er körperlich gewonnen. Versehn mit neu geschenkter Stärke geht er von dannen und zu Werke. Wenn ihn zu Hause jemand fragt: „Was hat der Pfarrer denn gesagt?“, dann ist er keineswegs verlegen. „Um Sünde ging´s. Er war dagegen,“ womit er ohne viel Bombast das Wichtigste zusammenfasst. Es macht ihm Mühe zu verstehn, dass andre nicht zur Kirche gehn.
Christoph Hartlieb
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Unser Schlaraffenfreund Rt Silesius hat zur großen Freude unseres Reychs einen Porta UHU mit blauer Kerze und dem Porta Wappen in Öl gefechst und diese unserem Reych am 12. im Lenzmond a. U. 154 (12.03.2013) übergeben. Letzte Fechsung unseres Freundes Rt Nix-Nutz
Rt Lignus hat diese Ausschnitte einer Fechsung übermittelt, die Rt Nix-Nutz im Eismond a.U. 154 gehalten hat. Es ist wohl eine der letzten Fechsungen, die unser lieber Freund vortragen konnte.